Costa Rica 8.- 29. Februar 2004
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Unsere Tour durch Costa Rica mit dem 4x4 Angefangen hat unsere Reise am 8. Februar 2004 mit dem Flug von Stuttgart - Amsterdam - Miami (USA) - San José (Costa Rica). Ich (Matze) hatte grandiose 39,5°C Fieber im Flugzeug und "Martin-Air" wollte wohl ein wenig Gewicht sparen und hatte zu wenig zu Trinken an Bord ;-( Beim Zwischenstopp in Miami mit literweise Wasser und Anti-Flu ausgerüstet sind wir dann zum Glück gesund in San José angekommen. Unseren Mietwagen haben wir nach unruhiger Nacht - hunderte Reklameschilder in den Straßen die im Wind knarzen - am nächsten Morgen übernommen und haben uns nach einem Abstecher über den Vulkan Irazu und San Isidro Richtung Westküste (Pazifikseite) aufgemacht.
In Punto Dominical am Pazifik angekommen sind wir noch ein Stück südlich bis Punta Mala. Dort haben wir umgedreht und sind dann die Küstenstraße in nord-östlicher Richtung hochgefahren.
"Lonely Planet" sei Dank haben wir in Matapalo mit dem "Jungle House" eine Traumabsteige erwischt und sind gleich einen Tag länger geblieben. In den obligatorischen Hängematten unter Palmen direkt am Meer kann man herrlich relaxen, das Appartment direkt im Dschungel, Aufwachen durch Vogelgezwitscher (oder eher Affengeschrei)...
Bei einem Tagesausflug von Matapalo aus konnten wir zum ersten Mal unseren Geländewagen (entspricht hier glaube ich dem "Daihatsu Terios Kid") auf unwegsamen Wegen und bei Flussdurchquerungen richtig ausreizen. Ohne ortskundige Begleitung hätten wir diesen tollen Flecken wohl nie gefunden - Picknick gabs an wunderschönen Wasserfällen.
Auf dem Weg weiter die Küste hinauf sind wir am 12. Februar im Nationalpark Manuel Antonio angekommen. Im Park gibt es fünf Buchten mit traumhaften Stränden. Jacques Cousteau hat über die Strände Manuel Antonio gesagt, sie wären mit die schönsten der Welt - und der muss es ja wissen.
Der National Park eignet sich auch hervorragend zum Hiken. Allerdings macht einem die Hitze und die irre Luftfeuchtigkeit zu schaffen - siehe "Deo versagt" bei meinem T-Shirt :-) Abends waren wir zweimal im gleichen Lokal: Barba Rosa in Manuel Antonio. Der grandiose Blick beim Abendessen und hinterher ein paar Cocktails...priceless! Weiter gings die Küste rauf bis Tárcoles, dort sind wir dann von der Küstenstraße abgebogen Richtung Nebelwald in der Region Arenal-Monteverde. Leider ist vom ursprünglichen Regenwald nicht mehr arg viel übrig. Das meiste was man zu sehen bekommt ist sogenannter Sekundär-Wald. Trotzdem gabs viel zu sehen beim Wandern im Wald, beim Sky-Walk (Brücken auf Baumwipfelhöhe zwischen den Bäumen) oder bei einer Canopy-Tour, hängend an gespannten Drahtseilen zwischen den Bäumen.
Ein absolutes Highlight der Canopy Tour war das "Abseilen" an Stahlseilen die zwischen den Bäumen gespannt waren. Teilweise sind die Leinen (Zip Lines) 900 Meter lang. Wer Tanja kennt - und weiß wie gerne sie lacht - kann sich aber auch vorstellen dass bei diesem Heidenspass weit und breit keine Tiere mehr da waren ;-)
Weiter ging unsere Reise wieder an die Küste nach Puntarenas von wo wir mit der Fähre auf die Halbinsel Nicoya übergesetzt sind. Die Gegend um den Hafen in Puntarenas kann unter "weniger sehenswert" eingestuft werden, und wer Wert auf sein Auto legt bleibt besser drin sitzen. Deswegen ist Tanja auch gleich mal alleine zum Einkaufen - während ich heldenhaft unser Auto bewacht habe :-)
Die Küste hoch reiht sich auf der Halbinsel Nicoya ein Traumstand an den anderen. Montezuma ist einer der bekanntesten Spots hier - uns hat es allerdings gar nicht so gut gefallen da es ziemlich teuer und überfüllt war. Zum ersten Mal auf unserer Reise hatten wir Probleme ein Quartier für die Nacht zu finden. Deswegen sind wir nach nur einer Nacht weitergefahren nach Malpais bzw. Santa Teresa, wie Montezuma ein Surferparadies nur schöner.
Wir sind zwei Tage geblieben und ich hab mir ein Surfbrett ausgeliehen während Tanja es sich in unserer Hängematte zwischen zwei Palmen bequem gemacht hat. So einfach wie es aussieht ist diese Surferei allerdings nicht, musste ich feststellen. Nachdem es mich zwei- dreimal so verspult hat dass ich nicht mehr wusste wo oben und unten ist und ich mir am eigenen Brett so den Kopf angeschlagen habe, dass mir kurz schwarz vor Augen geworden ist habe ich die Brandung wieder den "Hang Loose" Typen überlassen. Dass die das so gut konnten lag wahrscheinlich an den komischen Zigaretten die die geraucht haben :-)
Nach einem Früstück (Früchte, Pancakes, aber auch schon Bohnen und Tortillas) in einem der vielen typischen "Sodas" haben wir am 19. Februar Malpais / Santa Teresa hinter uns gelassen und sind weitergefahren. Die Straßen in Costa Rica laden zum gemächlichen Fahren ein (will heißen:"Fahr schneller als 25 km/h und du kannst dich schon mal von deiner Hinterachse verabschieden!!"). Wenn man mal auf den Strand abbiegen kann und ein paar Kilometer im festen Sand zurück legt, ist das bei der sonstigen Holperstrecke eine echte Wohltat. Die zu Beginn unserer Tour erstandene Machete leistet beim Öffnen von Kokusnüssen gute Dienste, auch wenn ein kaltes Bier aus der Kühlbox meist besser angenommen wurde.
Playa Sámara und Playa Carillo sind zwei weitere Zwischenstops auf unserer Tour in Richtung Tamarindo. Der Lonely Planet lag mit seinen Tipps der schönsten Strände und "must sees" zumindest in unserem Fall immer goldrichtig. Teilweise ist man so allein an den Stränden dass man sich schon mal fragt warum hier keiner badet? Was wissen die Chiccos was wir nicht wissen? Ob's hier Haie gibt?
Shake Joe's Bar am Strand von Samara mit den riesen Lümmelsofas direkt im Sand ist auch ein eimaliges Erlebnis. Der Inhaber, wahrscheinlich Shake Joe höchstpersönlich, ist ein total durchgeknallter Holländer - ob da wieder ein Zusammenhang mit den seltsamen Zigaretten besteht, die er geraucht hat? Auf jeden Fall hat er panische Angst vor Fledermäusen ("Wo isch die Fledermausch") und uns gegen später noch auf ein paar Kurze eingeladen. Ansonsten trinkt man hier eines der "local brews" entweder Imperial oder Pilsen. Die schmecken eigentlich richtig gut und sind dabei eher leicht - was bei der Hitze kein Fehler ist.
Mit unseren Unterkünften hatten wir bis auf ein Mal richtig Glück. Warmes Wasser für die Dusche gibts oft vom Durchlauferhitzer von dem man nur hoffen kann, dass alles richtig isoliert ist. Ein TÜV oder GS Sigel sucht man glaube ich vergeblich :-) Für sein Essen ist Costa Rica nicht gerade brühmt, es gibt viel Reis oder Bohnen, oder Reis mit Bohnen, oder Bohnen mit Reis... und dazu einfach Gegrilltes. Geschmeckt hats immer!
Playa Carrillo mit der idealen Fotopalme war eine unserer letzten Stationen auf unserer Tour mit dem Auto durch den westlichen Teil Costa Ricas bevor wir uns noch für eine Woche in einem "All Inclusive" Hotel eingebucht haben.
Am 21. Februar sind wir am vorläufigen Ende unserer Tour in Tamarindo angekommen. Insgesamt sind wir 1004 km (man beachte den Straßenzustand) gefahren und haben viel erlebt. Unser Hotel zum Schluss war auch wunderschön mit einem zum Glück nur sehr beschränkten Animationsprogramm. Die einzelnen Gebäude sind eher gedrungen gehalten und in die Umgebung integriert. Vom Meer aus ist das Hotel, obwohl "direkt" am Meer gelegen z. B. fast nicht zu sehen. Die Anlage ist nur durch eine Lagune / Flussmündung von einem angrenzenden Vogel- und Naturschutzgebiet getrennt in dem man ideal hiken oder am endlosen Strand entlang laufen kann. Zu bestimmten Jahreszeiten ist der Strand des Schutzgebiets Brutplatz für seltene Meeresschildkröten - leider waren wir nicht zur richtigen Zeit dort.
Die Sonnenuntergänge waren jeden Abend eine echte Show und mit einem Pina Colada oder eiskaltem Bier in der Hand jeden Abend Pflicht! Ein weiteres Highlight sind die Pelikane. Costa Rica ist soviel ich weiß das einzige Land der Welt ohne Armee - deshalb werden die Pelikane auch scherzhaft "Costa Rican Air Force" genannt. Man kann diese Vögel beim Fischen beobachten oder einfach nur zusehen wie sie auf Wellenkammhöhe fliegend, einer hinter dem anderen, die Wellen "abreiten".
Morgens, mittags und abends gabs im Hotel ein riesiges Büffet wobei wir mittags oft ausgelassen haben. Ich bin einmal zum Tauchen gegangen aber der Spot hatte eine dermaßene Strömung und dementsprechend auch trübe Brühe, dass ich ziemlich entäuscht war. Als allerdings beim zweiten Tauchgang ein Manta ein paar Kreise um das Boot und uns Taucher gezogen hat, war die Strömung und die "Gulaschsuppe" rundrum vergessen.
Wenn wir nicht am Strand entlang Richtung Tamarindo unterwegs waren, gabs auch im Hotel jede Menge Abwechslung. Abends gabs immer ein kurzes Unterhaltungsprogramm - dem man sich leider nicht immer entziehen konnte. Die hübsche rechts vorne heißt Melissa, den im grünen Hemd kennt ihr ja. Aber wer kann da schon nein sagen wenns um ein Tänzchen geht :-) Iguanas hatten wir schon auf unserer ganzen Reise hundertfach gesehen. So nah wie im Hotel ist man aber an die Burschen nie rangekommen. Ein Exemplar hat sogar Melonenreste aus der Hand gefressen. Und auf dem Meer immer wieder der gleiche Zweikampf zwischen Pelikan und Surfer: Wer gleitet die Wellen eleganter entlang?
Am vorletzten Tag unseres Urlaubs haben wir uns noch Kajaks ausgeliehen und sind in die Mangrovenwälder zum Vögelbeobachten gepaddelt. Neben einer Vielzahl an unterschiedlichsten Störchen haben wir auch einige Papageien in den Bäumen sitzen sehen. Unfreiwilliger Höhepunkt unseres Ausflugs war mein Bad im Sumpf/Brackwasser der Mangroven. Immerhin konnte ich die Kamera retten.
Auch die schönste Zeit geht mal zu Ende. Am 27. Februar sind wir von Tamarindo 8 Stunden mit dem Bus nach San José gefahren, von wo am 29. Februar unser Flug Richtung Heimat ging. Am letzten Abend am Playa Tamarindo zum letzten Mal den Sonnenuntergang genießen und den Pelikanen beim Fischen zusehen.
San José ist nach soviel Natur und Schönheit ein echter Schock. Jedem Costa Rica Besucher einen Rat: So wenig Zeit wie möglich in der Hauptstadt verbringen! Alles in allem war es für uns ein genialer Abenteuerurlaub in einem wunderschönen Land mit wahnsinnig viel zu Sehen und zu Erleben, mit unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Menschen.
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Letzte Änderung 09.05.2008 |MB |